„Ich liebte das Drama. Denn wenn wirklich was passierte. Dann fühlte ich mich. Ich bekam Aufmerksamkeit, wenn ich eine tragische Geschichte im Zwist mit meiner Familie zum besten geben konnte.“
So die Selbsterkenntnis einer Klientin von mir, die ich heute gerne teile.
Als vermeintliches Opfer bekam sie von ihren Freunden und Partnern Fürsorge und Mitgefühl. Geholfen hat es ihr nicht wirklich- denn es ist anstrengend, dauernd in diesem emotionalen Sumpf zu leben
Die Gewohnheit hielt sie jedoch gefangen. …
Bis wir eines Tages im Coaching zu diesen Fragen kamen:
· Wofür brauchst du immer wieder diese Dramen ?
· Was bringt es dir?
· Wo ist der ehrliche Gewinn?
Anfänglich angezickt und im Wiederstand, erkannte sie, daß sie schon aus Kindheitstagen wusste, daß sie nur Aufmerksamkeit/Liebe bekam, wenn was passiert war. Ob Krankheit, Sturz oder kaputtes Fahrrad - erst dann hatte sie die Aufmerksamkeit der Eltern. Nur so fühlte sie überhaupt eine Da-Seins Berechtigung.
Mit dieser Erkenntnis beschloss meine Klientin, Ihren Fokus aktiv zu verändern.
Eine echte Herausforderung!
Sie hat sich selbst die Fürsorge und Mitgefühl zukommen lassen, die sie so lange vermisst hatte.
Erst im Rahmen einer Familienaufstellung und dann mit Übungen im Alltag.
Und wenn es wieder kritisch wurde, hat sie sich innerlich den Satz gemerkt:
Nicht mehr mit mir!
Ich stehe dafür nicht mehr zur Verfügung!
Heute sagt sie, ist ihr Leben entspannter, freudiger geworden - einfach glücklicher!
Foto: Pixabay: Mirkostoedter
Comments